Nafia* kommt im Sommer 2015 zur Welt. Es ist das erste Flüchtlingsbaby,
dass in meiner Heimatgemeinde geboren wird. Wir kennen die junge Familie seit
ihrem Einzug ein paar Häuser weiter von meinem Elternhaus. Oft sitzen wir im
Sommer zusammen im Garten und sprechen über Vergangenes, aber vor allem über
die Zukunft. Der Ehemann Amir* hat mithilfe seines „Paten“ inzwischen eine Arbeit gefunden, als Gehilfe des Hausmeisters der örtlichen Grundschule. „Nun kann ich wenigstens
alleine für meine Familie sorgen“, erzählt er an einem dieser Nachmittage voller Stolz und Zuversicht.
Vor zwei Wochen dann liegt einen Brief in unserem Briefkasten:
Es sind viel mehr Menschen da, als ich erwartet hätte. Unsere Kirche ist
fast voll und alle stehen dicht um das Taufbecken. In der Menge erkenne ich die afghanische Familie, die mit Amir und Imani* in einem Haus
wohnt und ich freue mich sehr, dass sie an einer katholischen Taufe teilhaben
wollen.
In einer lockeren Atmosphäre, mit Gesängen eines Gospelchores und einer
persönlichen Trommeleinlage von Amir zu Ehren seiner Tochter, ist es ein
Kirchenbesuch, wie ich hin vorher noch nie erlebt habe.
Die kleine Nafia macht während der gesamten Zeremonie keinen einzigen Mucks und als der Pfarrer die Kleine mit dem Weihwasser beträufelt lacht er laut auf, „Ich bin mir sicher, dass durch ihre dichten Haare kein einziger Tropfen an ihren Kopf gedrungen ist.“.
Die kleine Nafia macht während der gesamten Zeremonie keinen einzigen Mucks und als der Pfarrer die Kleine mit dem Weihwasser beträufelt lacht er laut auf, „Ich bin mir sicher, dass durch ihre dichten Haare kein einziger Tropfen an ihren Kopf gedrungen ist.“.
Anschließend wird selbstverständlich gefeiert. Jeder hat etwas
zu Essen mitgebracht und die jüngeren Kinder reißen sich darum den zuckersüßen
Ehrengast auf dem Arm zu halten. Für mich war es ein ganz besonderer
Vormittag und ich hoffe, dass diese kleine afrikanische Familie bei uns ein neues, aber vor allem ein friedliches, zu Hause zu finden.
*Namen geändert